Was für ein HAMMER WOCHENENDE – das wohl planloseste aber sicher eines der geilsten bisher. Wir haben uns gegen Ende der Woche relativ spontan entschieden mit drei Freunden nach Sokcho zu fahren. Das Örtchen liegt ganz am Osten an der Küste von Korea, direkt am Seoraksan Nationalpark. Da viele Freunde (und vor allem deren Bilder) von dem Farbenmeer der Blätter im Herbst schwärmten, wollten wir unbedingt dort wandern gehen, um jetzt euch mit den Bildern neidisch zu machen
Zum Thema planlos: in dieser Woche standen die Midterms an, d.h. von früh bis abends in die Bib gehen und pauken. Viele Koreaner bleiben über Nacht, um die Zeit möglichst optimal zu nutzen und sich den Heimweg zu sparen. Unserer Meinung nach krank, aber Koreaner finden das gerade zu clever Jedenfalls hatten wir wenig Zeit irgendwas zu organisieren und haben am Tag vor Anfahrt noch schnell die Bustickets gekauft. Kaum zu glauben, dass wir alle zusammen saßen und auch noch mega bequeme Sitze (aka Sessel) hatten. Achja, haben wir eigentlich schon eine Unterkunft? Am Tag davor haben wir bei ein paar Couchhostern angefragt und so ziemlich alle Hostels in der Gegend angerufen. Nur eins davon hat uns zwei Zimmer versprochen – eines mit einem Doppelbett und ein anderes mit Schlafplätzen auf dem Boden, perfekt! Wir waren 2 Mädels, Melody aus DC und Anni, und 3 Jungs, Marco aus Italien, Habib aus Marokko und Alex. Wer wo geschlafen hat überlassen wir jetzt mal eurer Phantasie
Nach der Ankuft befriedigten unseren Hunger erstmal bei einem kleinen Fischmarkt an der Küste. Frisch gefangener Fisch selbst am Tisch grillen ist einfach nur geil Wir haben zwei verschiedene Arten bekommen, wobei die eine einfach nur superlecker war und die andere eeeeetwas gewöhnungsbedürftig. Was zunächst noch ganz normal aussah entpuppte sich über der Flamme schnell zu etwas sehr außergewöhnlichem. Eine Blase voller Eier quoll aus dem Bauch der Fische. Anblick und Konsistenz waren gleichermaßen komisch und wir tauften “es” liebevoll “fish bubble tea”
Nachdem wir ein paar Hühnchen verputzt hatten, mussten wir natürlich noch ein “bisschen” auf unserem Zimmer unser Dasein feiern. Und womit geht das besser als mit 6 Flaschen Soju und Bier Es gestaltete sich als äußerst lustig die Trinkspiele verschiedener Länder zu vereinen und wir lachten, sangen, tanzten und unterhielten uns so laut, dass wohl das ganze Hostel etwas davon hatte Irgendwann um 4:30 beschlossen wir dann doch mal ein Auge zuzudrücken (oder zwei :) und stellten den Wecker ganz optimistisch auf 7:30 – ich meine 3h Schlaf sollten für eine 7 Stunden Wanderung auf jeden Fall ausreichen… Doch wir haben es wirklich geschafft, oder zumindest Alex, der dann alle aufgeweckt hat Ganz gespannt machten wir uns nach dem leckeren Frühstück auf den Weg zum Seoraksan National Park. Wir beschlossen den Berg Uelsanbawi zu erklimmen – was in 2h (einfach) möglich sein sollte. Eigentlich war der Plan dann oben Rast zu machen, aber dazu gleich mehr. Was uns gleich zu Beginn aufgefallen ist, waren die Scharen koreanischer Wandergruppen, die in allen möglichen Farben vertreten waren. Offensichtlich wollten sie die Blätter an den Bäumen noch an Farbenpracht übertrumpfen. Nach einigen Metern Aufstieg war dieser Eindruck jedoch vergessen, weil die Natur einfach überwältigend war Noch nie hatten wir im Herbst so schöne und kräftige Farben gesehen Die Wanderwege – also eigentlich muss man von DEM Wanderweg reden – waren ziemlich eng geführt, d.h es war wie eine endlose Treppe auf der man teilweise nur schwer überholen konnte. Das ist eben asiatischer Massentourismus vereint mit der Wandernarrheit der Koreaner Auf den letzten Metern wurde die Luft ganz schön dünn, aber mit dem Gedanken an eine Rast und etwas zu Essen haben wir uns bis zum Gipfel hochgequält. Doch dann das: keine Hütte, keine Bänke und vor allem KEINE RAST! Es befand sich lediglich eine kleine Platform auf dem Gipfel, von der aus man kurz die Aussicht genießen konnte, ein paar Bilder machte (von sich natüüüürlich) und dann ging es auch schon wieder runter Hätten wir auf dem Weg nach oben nicht eine kurze Verschnaufpause gemacht (okay, wir haben 20 Minuten auf einem Stein geschlafen ), hätten wir das wohl nie überlebt. Kurz vor der Heimfahrt haben wir uns verdientermaßen dann noch eine Ruhepause im Jjimjjilbang, einem traditionellen koreanischen Bad gegönnt – streng geschlechtergetrennt und unbekleidet natürlich Danach ging eines unserer besten Wochenenden mit einer super-last-minute Taxi-Fahrt, gerade so rechtzeitig zur Abfahrt vom Bus, so chaotisch zu Ende wie es angefangen hatte.
Sidefact zu koreanischen Toiletten (positiv und negativ):
+ in unserer Uni erfreuen wir uns täglich an beheizten High-Tech Klositzen – WUNDERBAR!
– Klopapier (oh ja, auch Benutztes) wird nicht wie bei uns üblich IN das Klo, sondern in einen Eimer DANEBEN geschmissen – super EKLIG! :poop:
Manchmal sind die improvisiertesten Wochenenden doch die besten
Hi Alex,
haben heute mal eure Webseite durchforstet-supergeil!!!!!!!
Hoffe es geht euch gut und du denkst daran den Bauplatz für das versprochene Haus auszusuchen!!!
Natürlich mit Meerblick.
Ganz liebe Grüße
die Meders