Endlich beginnt die Backpackingtour durch Südostasien, wooooohoooo!
Unser erstes Ziel ist Singapur, eine Stadt, ein Land, eine Halbinsel. Wir wussten, dass hier indischer und malayischer Einfluss herrschte, aber sich zum Beispiel auch eine etwas eigene Sprache entwickelt hatte (Singlish). Schon am Flughafen befriedigten wir unserer Gier nach indischem Essen mit Mee und Nasi Goreng, bevor wir zu unserem Couchsurfing-Host Archit nach Pasir Ris fuhren. Er ist super nett und teilt ein riesen Appartment mit 2 Freunden in einem Condominium.
Am ersten Tag trafen wir uns mit den Singapurern Emily und Ningxin in Chinatown. Das Lustige daran: Anni hat Emily auf Instagram nur wegen ihrer Fotos von Korea kennen gelernt und Ningxin hat 1 Semester in Darmstadt studiert. Jaja, so klein ist die Welt!
Sie führten uns jedenfalls weg vom Touristenjungel direkt ein paar Blocks weiter in Chinatown, wo wir richtiges chinesisches Essen bekommen würden. Die beiden Mädels brachten eine Köstlichkeit nach der anderen an und meinten wir müssten alles zusammen probieren. Darunter waren: Char kway teow, black carrot cake, eine Fischsuppe (sehr außergewöhnlicher Geschmack) und natürlich Chicken Rice, wegen dem viele Leute Schlange standen. Zu trinken gab es Sugar Crane und frische Kokusnuss. Wir hatten die beiden also vor 1h das erste Mal gesehen und jetzt bringen sie uns zu einem Geheimtipp, um super lecker zu Essen. Uns kann man viel von Gastfreundlichkeit der Japaner sagen, aber das hat uns einfach umgehauen (man sollte vielleicht noch erwähnen, dass sie es uns geschenkt hatten :)
Danach liefen wir noch ein bisschen durch die Straßen von Chinatown und schauten uns den Markt an. Alex probierte Rambutan, eine süßliche weiße Frucht und wir kamen am ersten Durianstand vorbei. Viele unserer Freunde aus Seoul, die schon in SEA waren, hatten uns vor dieser Frucht gewarnt, da sie extreeeeem übel riecht (wir haben die kränksten Vergleiche gehört und viele hatten mit einer in der Sonne getrockneten toten Katze zu tun) und in öffentlichen Verkehrsmitteln/Plätzen verboten ist. Aber wir sollten sie nicht zum letzten Mal sehen ;)
Nach dem Abschied von den beiden schauten wir uns die atemberaubende Architektur der Marina Bay Area an. Das Marina Bay Sands ist wohl das bekannteste Gebäude in Singapur und es hat einen riesigen Shoppingkomplex integriert. Außerdem konnten wir noch die Skyline, das Art and Science Museum, den Singapore Flyer und Garden by the Sands bestaunen.
Dann holten wir unsere Freundin Elske ab, die mit uns zusammen auf Borneo fliegen wollte. Zurück bei unserem Host, teilte Archit uns mit, dass wir unsere Koffer für zwei Monate bei ihm lassen könnten, was natürlich eine enorme Erleichterung war! Als Krönung gingen wir danach zu viert in den RIESEN Pool des Condos und ließen den Abend gemütlich ausklingen.
Dann stand auch schon Silvester vor der Tür und wir waren uns nach einigem hin- und herüberlegen einig zur Bay Area zu gehen, um das neue Jahr einzuläuten, auch wenn uns eigentlich jeder Singapurer wegen den enormen Menschenmassen davon abgeraten hat. Mittags gingen wir jedenfalls erstmal nach Little India, wo wir eine frisch zusammen gestellte indische Gewürzmischung (Pfeffer, Zimt, Chilli, Koreander, Fenchel, Kukuma, Kumin/Kreuzkümmel) kauften, damit wir auch zuhause ganz viel Indisch kochen können und wieder leckerstes indisches Essen genossen. Was wir eigentlich beide am meisten lieben: ein bisschen Naan in die leckere orange Soße tauchen, die genau nach den Gewürzen schmeckt, die wir zuvor gekauft haben. Wir gingen also in den Hinterhof einer Halle und fanden uns in einem indischen Food Court wieder, wo Alex Butter Chicken und Anni Chicken Tikka Masala bestellte. Natürlich gab es frisches Naan zum tunken dazu hehehe
Nach diesem Festmahl liefen wir zu Santosa, einer kleinen Insel, die neben unendlich vielen Möglichkeiten Geld auszugeben (Universal Studios, Cable Car..) auch für rund 1€ zu betreten ist. Wir liefen zum Palawan Beach, dem „Strand“, um die suspension bridge anzuschauen und damit am südlichsten Punkt von Kontinentalasien zu stehen. War wirklich ganz schön dort, aber als es anfieg zu nieseln, holten wir etwas Bier und Wein für den Countdown und machten uns auf den Weg.
Dadurch dass wir so früh gekommen sind, fanden wir uns gegen 21:30 in der 5. Reihe in Mitten von 1000en von Menschen wieder – sogar direkt am Wasser! Anni & Elske brauchten für ihren Klogang einen Stempel, um wieder rauszukommen, denn inzwischen hatten sich in den Arcaden vor der Bay riesige Menschenmassen angesammelt, die alle gierig auf unsere Plätze schielten (IHR OPFER :D)
Das Feuerwerk kam dann schneller als gedacht: keine Musik, kein Trommelwirbel, einfach nur die letzten 10 Sekunden an einem Gebäude der Skyline projiziert und dann kamen die ersten Raketen auch noch 2 Sekunden zu früh :D Das ganze Spektakel dauerte leider nur zweieinhalb Minuten. Das Feuerwerk an sich war nichts besonderes, aber die Kulisse in des es abgefeuert wurde machte es schon spektalulär.
Um die Masse zu vermeiden, gingen wir danach natürlich nicht zu öffentlichen Verkehrsmitteln, um heimzufahren, sondern zu Fuß zu Clarke Quay, einem Ausgehviertel mit vielen Bars entlang des Kai, deren bunte Lichter sich prachtvoll im Wasser spiegeln. Nach ein wenig lateinamerikanischem Flair & heißen Tänzen in einer Bar, erfuhren wir während einer kurzen Pause im Mc, dass bei unserem Host zu Hause eine mega Houseparty steigt und ein Mädel gekotzt hat und er sich nicht sicher sei ob wir auf unseren Couches schlafen könnten; aber seine Lösung war ja eh die Beste: lass uns doch alle bei ihm im Bett schlafen (normales Doppelbett) – Juhuuu! Gibt es an Silvester um 3Uhr morgens eine schönere Nachricht? Uns war nicht wirklich mehr nach Feiern zumute & wollten wir nur noch schnell dort hin und uns die Sache mal genauer anschauen. Da die MRT erst 3h später fahren sollten versuchten wir unser Glück mit Taxis, die uns aber alle nicht nach Pasir Ris bringen wollten oder gekrönt mit einem „Happy New Year“ Neonschild an uns vorbeirasten. Auf unserer Suche trafen wir zufällig ein koreanisches Paar, von denen das Mädel auch nach Pasir Ris wollte. Nach EINER Stunde nach Taxis brüllen gaben wir die Suche schließlich auf und nahmen den letzten Nachtbus, welcher uns nach einer einstündigen Fahrt mit abartiger Geschwindigkeit fast direkt vor dem Condo absetzte. Dort angekommen war alles doch nicht so schlimm wie gedacht, unser Host hatte unsere Sachen auf Seite gestellt und nach ein bisschen Aufräumen gingen die Gäste und wir konnten ein bisschen schlafen.
Nach dieser Tortur trafen wir am nächsten Tag Ming Yew, den Anni von Yonsei kannte, und seinen Kumpel zum Essen im East Coast Lagoon Food Village einem absolten Local Spot am Strand. Die beiden meinten wir sollen doch einfach am Tisch warten und sie holen mal eben ein PAAR Sachen zum Ausprobieren: der HAMMER! Garantiert lokales Essen, welches wir wohl nie selbst gefunden hätten. Was dann kam trieb uns fast Tränen in die Augen: Die beiden tischten wohl alles auf, was es dort gab und stellten den ganzen Tisch voll. Es gab Orhlua (frittierte Austern), Satay (Spieße mit Huhn, Lamm und Rind), Kang Kong (Gemüse), Gonggong (Muscheln mit Chili-Lemon Soße), BBQ Stingray (gegrillte Flunder), Popiah (Rolle). Kaum zu glauben, dass wir das alles verputzt haben und ebenfalls kaum zu glauben, dass wir schon wieder Zeugen von solch enormer Gastfreundlichkeit geworden sind, denn die beiden hatten uns, wie schon Emily und Ningxin, auf das Essen eingeladen.
Nach kurzem Strandgang brachte uns Ming zurück zu Archit, wir packten unsere Sachen und fuhren zu den Woodlands, wo wir mit dem Zug weiter nach Malaysien wollten. Aber Singapur, wir kommen wieder! Vor allem um die schöne Architektur nochmal in der Nacht zu sehen & uns die noch mehr Bäuche voll zu schlagen (wir hatten ja nicht schon genug :D)