Bangkok BabyBangkok Baby

Zugegeben, unser Bild von Bangkok als eine lebendige Partystadt mit endlos vielen Straßenständen, das sich teilweise aus dem Film Hangover 2 und irgendwelchen Dokumentationen zusammen gesetzt hat, wurde im Vorfeld schon die ganze Zeit von den negativen Schlagzeilen über Proteste und Bomben überschattet. Wir fragten deswegen unseren Freund Boom, den wir von der Yonsei kannten und der in Bangkok studiert, ob es denn wirklich sicher sei dort hinzugehen. Zusätzlich fragten wir noch Scott, einen ziemlich coolen schwulen Bangkokianer. Den Kontakt hatten wir von unserem guten Freund Marco, der eine Nacht in Bangkok mit ihm feiern war. Scott war Couchsurfer und bot uns eine Couch für die dritte Nacht an. Die ersten beiden Nächte schliefen wir einfach nahe dem Skytrain in Sala Daeng, da uns beide unserer Insider versicherten es wäre sicher solange wir nicht in den Hauptprotestvierteln wären (wobei uns keiner sagte wo die genau sind :D). Wir erkundeten ein wenig die Stadt, stockten unseren T-Shirt-Vorrat auf, probierten die ersten Straßenläden aus, bekamen Ping-Pong-Show-Angebote (bei Bedarf googlen), sahen wie auf der Straße Dildos, Waffen, Wurfsterne etc. verkauft wurden UND – machten erste Bekanntschafft mit dem Mob! Auf einer der großen Hauptstraßen (worüber auch der Skytrain verläuft) protestierten hunderte von Menschen, Nonnen, Krankenschwestern, Kinder… Es verlief aber alles friedlich und nach ein paar Minuten waren die Straßen wieder frei. Die Gerüchte mit den Bomben sind nicht ganz korrekt, angeblich waren es Granaten (was nicht weniger beunruhigend ist) und man weiß bis heute nicht wer dafür verantwortlich war. Jedenfalls kam das nur an den absoluten Mobhotspots vor, die wir vermieden haben. So, aber nun genug von den Protestanten…


Bevor wir mit ihm nach Hause gefahren sind, trafen wir Scott in Sala Daeng und tranken mit ihm einen Cocktail in einer Schwulenbar seines Freundes. Alex trank den, laut Scott, „härtesten Long Island Ice Tea in Bangkok“, aber eigentlich war er nicht wirklich schlimm. Nach ein bisschen Geplauder fuhren wir zu ihm (40min vom Zentrum) und schauten noch einen thailändischen Horrorfilm zusammen. Er bestand aus 5 Horrorclips, die teiliweise einen religiösen Touch (Buddhismus) hatten. Nicht wirklich gruselig, aber wir sind in der Beziehung einfach zu abgehärtet :D Wir hatten auf jeden Fall sehr viel Spaß mit Scott und wünschen ihm viel Glück bei seiner Karriere als Webdesigner!

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Die restlichen Tage haben wir eigentlich immer mit Boom rumgehangen. Wir trafen uns immer irgendwann gegen Mittag und liefen durch die Straßen von Bangkok. Wir waren an seiner Uni, trafen seine Freunde, schauten den ein oder anderen Tempel an und er hat uns endlos viele Dinge zum Probieren gegeben. Es ist wirklich erstaunlich wie jemand, der die ganze Zeit in Thailand lebt, immer noch so begeistert und voller Freude ist, Neues auszuprobieren. Obwohl wir von Korea kommen und deswegen Schärfe gewohnt sein müssten, verzweifelten wir ALLE DREI an dem Thai-Mango-Salat, den Boom natürlich „Thai spicy“ bestellt hatte. Mit Tränen in den Augen löschten wir den Brand mit etwas Sticky Rice. An diesem Abend schlenderten wir in einer Masse von 95% Ausländeranteil durch die berühmte Khao San Road, wobei es neben dem leckeren Essen und einem Skorpionsnack eigentlich nicht viel zu erzählen gibt ;)


An einem anderen Abend gingen wir zusammen mit Booms Freunden gegenüber des Wat Arun Essen und danach auf eine Skybar, von der wir einen ziemlich schönen Ausblick auf die City hatten (nur ziemlich, weil die großen Straßen und viele der Häuser nicht richtig beleuchtet waren – wegen der Proteste natürlich :( Ein paar Schlücke aus dem Wodkatower und eine Partie Billiard trösteten uns aber darüber hinweg. Anschließend ging es in eine Bar/Club, in der eine Hammer Band die berühmtesten Club-Hits live performte. Der eine Leadsinger der Band, ein etwas älterer Mann, röhrte wie Pitbull :D Die gute Musik weckte den Tänzer in Seung Beom, einem Koreaner der mit uns unterwegs war. Wir hatten in den Koreaposts wahrscheinlich nichts darüber erwähnt, aber Koreaner haben einen sehr eigenen, besonderen (für uns sehr lustigen) Tanzstil und während Seung Beom über den Dancefloor schwebte, schwelgten wir in den wunderbaren Erinnerungen an Seoul.


Da Boom zwei Semester in Seoul studiert, war er nur zum Urlaub in Bangkok und kam währenddessen immer wieder bei anderen Freunden unter. Eine von ihnen war Nuch. Sie kam gerade aus Amerika wieder und erlaubte uns ebenfalls in ihrer riesigen Wohnung (mit toller Aussicht) zu schlafen, weil ihr Bruder nicht da war. Sie ist wohl der freundlichste Host den wir je hatten, sie hat uns geholfen wo sie nur konnte und am Ende hat sie auch noch behauptet sie hat sich nicht genug Zeit für uns genommen.


An unserem letzten Wochenende in Bangkok planten wir mit Boom zusammen einen Tagestrip nach Samut Sakhon. Der kleine verschlafene Ort ist berühmt, da, dreimal am Tag, der Maeklong Railway Zug direkt durch einen Markt fährt und die Marktleute ihre Schirme einklappen & die mobilen Theken einfahren müssen (thail. Nickname Talad Rom Hoop also ‘Umbrella Pulldown Market’). Die Waren sind natürlich so präzise an den Gleisen platziert, dass der Zug sie nur um Haaresbreite verfehlt. Das ganze Spektakel ist so außergewöhnlich, dass ihr bestimmt schon mal einen Beitrag im TV gesehen habt.

Anschließend liefen wir weiter zum Amphawa Floating Market, bei dem die Händler ihre Waren vom Boot aus verkaufen. Das nahmen wir natürlich wieder zum Anlass unsere Bäuche vollzuschlagen (jajajaja, wir machen nichts anderes) :D Der Markt ist wirklich was besonderes, vor allem wenn die tausend Märkte mit immer gleichen Waren langsam richtig eintönig und langweilig werden :)

This article has 2 comments

  1. Hey, Alex ist während der Reise gewachsen hihi :-))), du siehst neben ihm so klein aus – eure Pärchenfotos sien total süß! Vor allem überwiegen nicht die Foodfotos! Aber bis auf den Skorpion, sehen die alle immer lecker aus. Die Fotos von den Märkten sind echt toll, gerne würde ich mal so einen Markt besuchen (bin halt doch ne Shoppingqueen) Ist dort so irre bunt und vielfälltig. – schöner post –
    LG mom

    • Anni&Alex

      Haha Dankeschön :) Wir haben immer das Gefühl zu viel Essen hochzuladen, aber schön zu hören, dass es passt! Die Märkte sind am Anfang echt überwältigend, aber nach der bunten Vielfalt sucht man nach einiger Zeit leider vergebens. Alles immer nur SAME SAME, wie die Einheimischen hier immer sagen :D

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