September Recap: Busan, DMZ & RaftingSeptember Recap: Busan, DMZ & Rafting

Bevor wir uns dem Tokyo-Blogpost widmen, wollten wir nochmal von ein paar Ereignissen berichten, die wir bisher leider noch auf unseren Blog untergebracht haben *SORRY* flushed
Im September noch (oh ja, ohweeeh, schon so lange her) haben wir uns während der Chuseok-Feiertage (Koreanisches Thanksgiving) mit dem Bus nach Busan auf gemacht. War alles wie immer sehr spontan, aber ist vor allem dadurch zustande gekommen, dass wir während dem Wochenende kostenlos in Busan unterkommen konnten. Das nette Mädel, das uns ihr Apartment zur Verfügung gestellt hat, heißt Brinn, ist Amerikanerin und unterrichtet für ein Jahr Englisch in Korea. Wir haben Sie und zwei ihrer Freundinnen auf unserem Jeju-Trip kennengelernt. Die Busfahrt nach Busan war – anders als erwartet und von Koreanern vorhergesagt („Ihr sitzt da locker 8-9 Stunden im Bus wenn ihr am Anfang der Feiertage fahrt“) – extrem entspannend. Die Busausstattung war wirklich reinster Luxus, die Sitze vom Platz her ungefähr mit der Business-Class einer erstklassigen Airline zu vergleichen und einen riesigen Monitor mit aktuellen Blockbustern à la Olympus Has Fallen gab es auch noch inklusive (natürlich in Originalton). In Busan angekommen und auf dem Weg zu Brinn ist uns zunächst mal aufgefallen, dass die Wohngegend „dezent“ müffelt. Da der Gestank von den Abwassersystemen hochgestiegen ist, kam es auch mal vor, dass er sich bis ins Haus geschlichen hat. Mal abgesehen davon, waren wir von Busan wirklich super begeistert, wohl vor allem durch die Möglichkeit sich bei der heißen Sonne 24/7 im Meer eine Abkühlung verschaffen zu können heart_eyes
Bevor Brinn mit ihren Freunden nach Seoul über die Feiertage gefahren ist, hat sie uns noch ein absolut einfaches, aber mega leckeres Gericht probieren lassen: Kimchi mit Käse. Klingt simpel, ist es auch. Einfach ein bisschen Kimchi nehmen und etwas Käse überbacken – voilà, Geschmackserlebnis pur!
In den folgenden Tagen waren wir vor allem am Strand, haben uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und sind auf Busan-Erkundungstour entlang der Küste gegangen. Wir haben einen sehr schönen Wanderpfad an den Klippen gefunden, den wir trotz großer Hitze, relativ erfolgreich gemeistert haben. Viel erzählen kann man dabei nicht, aber wie immer sprechen denke ich unsere Bilder für sich wink
Ein wichtiges Ereignis sollte allerdings nicht vergessen werden: Wir haben mit unseren guten Freund und Mitaustauschstudenten Marco aus Italien (kennt ihr bestimmt schon aus dem Sokcho-Post) schon in Busan Urlaub gemacht und ihm am Freitag zum ersten Mal zum Ausgehen getroffen. Er hat auf seinem Hinflug nach Korea eine etwas hyperengagierte, quasselstrippige, aufgeweckte, junge (gerademal 18 Jahre) Koreanerin aus Busan kennengelernt, die er auch prompt an dem Abend mitgebracht hat. Mit anderen Italienern im Schlepptau sind wir dann Abendessen gegangen und haben uns ein paar leckere Soju-Cocktails gegönnt!
Allerdings wurde uns an dem Abend schon bewusst, warum Marco seinen Kontakt zu der Koreanerin eher gering gehalten hat seit er sie in Korea wiedergesehen hat: Sie war unglaublich nervig! Allerdings sollten wir erst am nächsten Tag spüren wie sehr sie uns auf die Nerven gehen sollte.
Am folgenden Tag haben wir uns also mit Marco aufgemacht und haben den Tempel ein paar Kilometer von Busan entfernt angeschaut. Unsere Koreanerin hatte sich natürlich am Abend zuvor selbst dazu eingeladen. Wie angekündigt wollten wir danach zusammen an den Strand zum Schwimmen und Faulenzen, wie Europäer das nunmal so machen. Aber unsere Koreanerin hatte – für Koreaner typisch- weder Schwimmsachen, noch irgendwelche Wechselklamotten dabei und war deshalb mit ihrer komplett schwarzen Bekleidung neben uns in der prallen Sonne gesessen und hat sich unaufhörlich darüber beschwert wie heiß es doch ist und dass sie bestimmt gleich Hautkrebs bekommt – ähm ja, logo! Als Marco ihr dann (natürlich ohne Hintergedanken hehehehe) angeboten hat, sie kann uns doch gerne später wieder treffen, war ihre Antwort nur: „Ich möchte höflich sein, deswegen bleib ich bei euch.“ (Na Prost Mahlzeit, das Gemecker geht also weiter). Dummerweise hatte sich auch noch ihr Handy im Auto vergessen, sodass sie sich nicht mal fremdbeschäftigen konnte – ein Graus für Koreaner.. Ihre ultimative Lösung gegen die Hitze dürfen wir euch aber nicht vorenthalten: Auf Annis Vorschlag hin sich doch einen Regenschirm zu kaufen und ihn zur Abschirmung gegen die Sonne zu nutzen, machte sie sich auf den Weg zu den Gebäuden entlang der Strandpromenade. Zu unser aller Verwunderung tauchte sie nach 10min allerdings nicht mit einem Schirm, sondern mit 2 Stadtplänen auf, die sie säuberlich auf ihrem Körper verteilte während sie sich quer über unsere Decken legte.
Oh mei, diese Koreaner!
Alles in allem war Busan wirklich ein wahnsinnig schönes Erlebnis und hat uns ein ganz bisschen wünschen lassen, dass wir doch, mal von dem etwas seltsamen Geruch abgesehen, anstatt in der großen heißen Großstadt dort am Meer gerne unser Auslandssemester absolvieren würden.

Hier jetzt die schönsten Bilder aus:

Und weil der Post ja noch nicht voll genug ist, haben wir auch noch ein anderes Ereignis mit reingepackt von dem wir euch noch nicht berichtet haben.
Noch vor unserem Busantrip sind wir am Wochenende auf eine organisierte Tour an die Grenze Nordkoreas gefahren und haben uns danach bei einem All-You-Can-Eat Barbecue die Bäuche vollgeschlagen, bevor wir uns in Schlauchbooten den Fluss heruntergestürzt haben. Klingt verrückt? War es auch.
Zuerst zu Nordkorea: Mit dem Bus ging es im passend düsterem regnerischen Wetter an die Grenze Nordkoreas, an der wir eine alte von Kugeln zerschossene Lok, einen ehemaligen Grenzübergang und quer über dem Fluss ein paar Wachtürme bestückt mit (leider nicht erkennbaren) nordkoreanischen Soldaten bestaunen und, zugegebenermaßen wohl eher, begaffen konnten. Allerdings fanden wir das noch nicht sooo aufregend, aber freuten uns schon auf die demilitarisierte Zone, in der wir dann vielleicht endlich dem mysteriösen Nordkorea etwas näherkommen konnten. Nachdem wir im Bus alle nochmal genau abgecheckt wurden und sichergestellt war, dass sich kein nordkoreanischer Eindringling unter uns versteckt, konnten wir endlich den Grenzboden zu Nordkorea betreten. Ein paar Selfies mit gutaussehenden südkoreanischen Soldaten und ein paar verbotene Schnappschüsse vom Wasteland Nordkorea später, machten wir uns vom Dora Observatory auf den Weg noch ein weiteres, gruseliges Geschichtsereignis zu erkunden: Third Tunnel of Aggression – ein geheimer Invasionstunnel, gebaut von Nordkoreanern, der einen bis zu 170m an das andere Land heranbringt. Der Ab- und Aufstieg war eine Tortur, da es, je nachdem, entweder 20min EXTREM schräg herunter bzw. herauf ging.
Oben angekommen haben wieder einmal ein paar Chinesen gedacht: Ach, die Annabell ist eine viel größere Attraktion als diese langweilige DMZ! und so musste sie mal wieder breit grinsend mit Lockenkopf für ein paar Familienalbum posieren.
Danach ging es ENDLICH zum langerwarteten Rafting und Korean Barbecue. Leider haben wir hier kaum Bilder, weil wir nicht so doof waren und unsere Kamera ertränken wollten, aber wir können euch sagen, dass es wirklich einmalig schön war. Zwar war es nicht ein Extrem-Rafting wie wir uns das vorgestellt haben, aber die Natur um den Fluss herum war wirklich unglaublich schön mit vielen Wasserfällen und kleinen Sand- oder Steinstränden.
Diese Tour können wir wirklich auch nur jedem empfehlen, der weder vor Nordkorea noch vor ein bisschen verwischter Schminke und nassen Haaren Angst hat stuck_out_tongue_winking_eye

et voilà:


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