In und um Chiang Mai: Abenteuer im Norden

Um nach Chiang Mai (lies: Dschang Mai) zu kommen, entschieden wir uns mit der neuen Billigfluglinie Lionair zu fliegen. Zu eurer Info: Lionair fliegt diese Strecke erst seit Anfang Januar (und damit seit nicht mal einem Monat) und hatte bisher nur Abstürze in Indonesien. Klingt überzeugend? Fanden wir auch :D Und für nur 18€ p.P. mit Sprit und Gepäck und Pipapo kann man ja irgendwie auch nicht nein sagen ;)
Am Flughafen angekommen (oh ja, in einem Stück) fuhren wir voller Vorfreude mit 2 Chinesen im Taxi in die Stadt. Chiang Mai gilt unter den Thai als Blüte des Nordens mit besonderem Charm. Als wir unseren 20-minütigen Marsch durch die Stadt zum Guesthouse antraten, bekamen wir allerdings einen ganz anderen Eindruck. Alles hatte sich den Farang (Thai für Ausländer) angepasst und die Läden warben mit Western Food, Farang Kitchen und dergleichen. Ein bisschen genervt packten wir die ganzen Prospekte mit Tourangeboten ein und suchten erstmal Schutz in unserer Unterkunft. Nach langer Recherche kam für uns eigentlich nur ein Besuch beim Elephant Nature Park in Frage, da das der einzige Ort ist an dem die Tiere auch wirklich gut behandelt werden und wir guten Gewissens mit den Elefanten baden konnten (ohne, wie bei allen anderen Angeboten, auf diesen zu reiten). Leider war aber schon alles für die ganze Woche ausgebucht :( Also hieß es: alle Prospekte wegschmeissen, Roller holen und die Gegend selbst erkunden!

Unser erstes Ziel war der Wat Phra That Tempel auf dem Gipfel des Doi Suthep. Bei gefühlt 40° im Schatten kletterten wir die Stufen, die links und rechts mit Drachen verziert waren, zum Tempel hinauf. Der von oben bis unten goldene Tempel sah wirklich beeindruckend aus und wir wurden sogar noch von einem der Mönche mit den Worten „happy happy happy happy“ und extrem viel Wasser gesegnet ;)

Mit positiver Energie ging es dann noch zu einem kleinen Volk, das ebenfalls in den Bergen lebte. Wir probierten leckeren Tee (der leider zu viel zum mitnehmen war), schossen mit einer Armbrust auf Früchte und sahen uns die ein oder andere Opium-/Haschpflanze an, die inmitten eines wunderschönen Blumengartens an einem Hang wuchs.

Unser nächster Ausflug führte uns zu den Canyons, die nur 20 Minuten vom Zentrum Chiang Mais entfernt waren. Schon am Tag zuvor hatten wir uns wegen der extremen Hitze nach Abkühlung gesehnt (von wegen im Norden Thailands ist es kühler) und hier hatten wir definitiv den Jackpot geholt! Es war noch viel schöner als wir es uns vorgestellt hatten. Die feuerroten, bis zu 15m hohen Klippen und das klare Wasser schafften eine atemberaubende Atmosphäre. Außer uns waren nur 3 Amis da und wir wurden während der ganzen Zeit nur kurz von einer Horde Thai-Teenager besucht (&begafft). Der beste Part war natürlich das Klippenspringen ;)

Nachdem der Erste den Sprung ins Ungewisse gewagt hatte, trauten sich dann alle, wobei man die 10m wirklich nicht unterschätzen sollte (TOP-TIP: Augen zu und durch, bloß nicht jahrelang oben stehen und ängstlich nach unten starren! :P)

Auch wenn wir langsam die Nase voll von Tempeln hatten, besuchten wir vor unserem nächsten Abenteuer trotzdem noch den Wat Si Suphan, der, komplett in Silber, einen deutlichen Kontrast zu all den goldenen Gebetsstätten vorher bildete. Nebenan sahen wir außerdem wie die Arbeiter mit viel Fingerspitzengefühl die Details ins Blech einarbeiteten.

Unser letzter Trip führte uns dann durch die abwechslungsreiche, ländliche Gegend Thailands zu den Bua Tong Wasserfällen. Man nennt sie auch sticky waterfalls, weil man wegen der enormen Kalkablagerung auf den Steinen ohne Probleme den Wasserfall hoch und runter laufen kann. Da kaum ein Ausländer von diesem Naturspektakel weiß, haben wir fast nur Thais getroffen und wurden glatt von den Wärtern auf ein paar Fotos verewigt (man fragt sich dann natürlich wer hier die Attraktion ist :D). Das Rauf- und Runterklettern hat super viel Spaß gemacht und wir können es immer noch kaum glauben, dass man sogar Stellen mit fast 45% Steigung einfach barfuß hochlaufen konnte als wäre es nichts.

Nach den ganzen Anstrengungen am Tag mussten wir uns natürlich wie immer mit gutem Essen stärken. Ein paar Meter weiter von unserem Hostel gab es eine kleine Streetfoodmeile an der wir uns durchgefressen haben. Dabei hat uns vor allem das für den Norden berühmte Gericht Khao Soi geschmeckt, das uns wegen der dicken Eiernudeln sehr an die heimischen Spätzle erinnert hat. Ein wenig Abwechslung zu den Straßenständen gab es im Kalare Food Court auf dem Night Bazaar, wo wir später noch von einem Drachen überrascht wurden, der das chinesische Neujahr eingeläutet hat.

Alles in allem hat uns Chiang Mai wirklich super gut gefallen, trotz dass wir nicht mit einer teuren Tour ein paar Elefanten gequält haben oder wie Gibbons von Baum zu Baum gesprungen sind. Das nächste Mal würden wir wahrscheinlich länger bleiben und weiter weg in die noch ländlicheren Regionen fahren. Nach unserer Tour zum Sticky Waterfall hieß es auch schon wieder Bye Bye Chiang Mai und Auf nach Khon Kaen, Boom‘s Heimat“städtchen“ – unserem letzten Zwischenstopp vor Laos.

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