Der Flug nach Singapur ging reibungslos über die Bühne und wir konnten es kaum erwarten endlich wieder unser heiß geliebtes Little India zu besuchen.
Da wir leider für die erste Nacht keinen Couchsurfer gefunden hatten, mussten wir nachts noch in unser Hostel einchecken. Davor stand allerdings noch ein Besuch bei Archit, unserem Host über Silvester, an, bei dem wir unsere Koffer gelassen hatten. Vor allem Alex war überglücklich nach 2 Monaten surfen und bloggen mit koreanischen Micro-Laptop sein Macbook in den Händen zu halten und Anni hatte endlich einen Teil ihrer gigantischen Klamottensammlung wieder. Nach einer endlosen Stunde Busfahrt erreichten wir voll bepackt – nach 2 Monaten nur mit Rucksack war das ein ziemlich ungewohntes Gefühl – unser Hostel in der Arab Street. In Singapur sucht man vergebens eine günstige Unterkunft und so zahlten wir ca. 11€ pro Person für ein Bett im 16-Bett-Schlafsaal (wir wollten uns gar nicht ausmalen, welch Nobelhotel wir dafür in Thailand bekommen hätten). Das Hostel an sich war wirklich super gestaltet: es gab kostenloses Frühstück à la “Ess so viel wie du willst”, eine riesige Dachterasse, einen Raum mit Fernseher, Spielekonsolen und DVDs und einen Computerraum. Die kleinen Dusch-WCs und die Zimmer waren allerdings nicht so der Hit, so haben wir ein Bett bekommen, dem der Lattenrost fehlte und einfach notdürftig noch eine andere Matratze unter das Hochbett gelegt wurde. Zu allem Übel hatten wir in dieser Nacht noch einen etwas älteren schweratmenden, lautstarken Sumoringer im Bett nebenan. Er und dessen Frau hatten vermutlich noch nie vorher in einem Hostel übernachtet, weil sie anfingen mitten in der Nacht den Schließfachschrank hin-und herzuschieben. Außerdem machten wir wieder Bekanntschaft mit unseren alten Freunden – den Bettwanzen :(
Glücklicherweise hat Alex für die zweite Nacht einen Couchsurfer gefunden und wir machten uns auf dem Weg nach Queenstown, ein wohlhabenes Viertel in Singapur. Was wir vorfanden übertraf wirklich alle unserer Erwartungen. Akira, 45-Jahre, gebührtiger Japaner, der beruflich in Singapur arbeitet, wohnt in einem Kondominium in einer, für Singapur unglaublichen, zwei-stöckigen 3 Zimmer Wohnung. Neben einem LEERSTEHENDEM Zimmer besitzt er noch ein Gästezimmer im zweiten Stock, zu dem noch ein separates Bad und zwei Balkons dazugehörten. Wir trauten wirklich unseren Augen nicht und es hat eine Weile gedauert bis wir realisierten wieviel Glück wir mit Akira hatten. Er zeigte uns natürlich gleich noch den ellenlangen Pool und die drei Whirlpools auf dem Dach des Wohnblocks, in dem wir später mit strahlendem Augen planschen gingen ;)
Nach der schönen Erfrischung machten wir uns noch einmal auf den Weg nach Little India. Wir gingen zu demselben Foodcourt wie amm Anfang unserer Reise und bestellten uns beide Naan, Butterchicken und Mango/Erdbeer Lassis. Jetzt nur darüber zu schreiben, lässt uns wieder das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Nach einer anschließenden kleinen Shoppingtour durch die Arcaden an der Marina Bay trafen wir uns noch einmal mit unserem Freund Ming zum Abendessen an seiner Uni. Was er uns dieses Mal auftischte übertrifft wirklich noch das letzte Festessen am East Lagoon Food Court an Neujahr.
Wir aßen, zu dritt wohlgemerkt, eine gigantische Krabbe in Chilli-Soße, eine Art Reh-Ragout und Riesen-Garnelen mit Tofu. Nach der ganzen Sauerei blieb nicht einmal das Hemd des geübten Singapurers von Flecken verschont ;) Es war aber auch ein Kampf mit der Krabbe!
Ein wirklich gebührender Abschluss unseres Trips! Wir können es nicht erwarten, uns für die vielen unvergesslichen Erlebnisse zu revanchieren , wenn unsere Freunde nach Deutschland kommen.
Nun hieß es jedenfalls Abschied von Asien zu nehmen und uns mental & körperlich auf unsere 18-Stunden-Flüge vorzubereiten, bevor wir wieder unsere Familie und Freunde zuhause in die Arme schließen konnten.